... ist eine Motettensammlung vom Anfang des 17. Jahrhunderts, die bis zum Ausgang des Barockzeitalters an protestantischen Schulen und Kirchen in Mittel- und Norddeutschland benutzt wurde. Sie entstand aus der Praxis des Schulgesanges der Landesschule Pforta [in Schulpforte bei Naumburg]. Der dortige Kantor Erhard Bodenschatz (1576-1636) gab diese "Blütenlese" der italienischen, deutschen und franko-flämischen Motettenliteratur heraus. Dabei konnte er von der Vorarbeit seiner Vorgänger, insbesondere von der des Sethus Calvisius, profitieren, die bereits Material zusammengetragen hatten. Im "Florilegium Portense" dominiert die achtstimmige, doppelchörige, lateinische Motette älterer Prägung.

Es gibt verschiedene Ausgaben des "Florilegium Portense". Die erste erschien 1603 als FLORILEGIUM SELECTISSIMARUM CANTIONUM. Im Jahre 1621 wurde ein zweiter Teil herausgegeben, der FLORILEGIUM MUSICI PORTENSIS heißt.

Zwischen dem ersten und zweiten Teil wurde 1618 eine in Einzelheiten verkürzte Fassung veröffentlicht - FLORILEGIUM PORTENSE CONTINEUS, die zur meistgenutzten Auflage der drei Ausgaben des "Florilegium Portense" wurde. Neben diesen drei Fassungen gab E. Bodenschatz noch eine weitere Sammlung unter dem Titel FLORILEGIUM SELECTISSIMORUM HYMNORUM heraus, aus dem drei Stücke auf der vorliegenden CD eingesungen wurden. Dieses "Kleine Florilegium" ist eine Überarbeitung der Hymnen des Komponisten Sethus Calvisius (1556-1615, cant. port. 1582-94) aus dem Jahre 1594.

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